Letzte Änderung: 25. November 2016 / © 1996-2024 by Beat Birkhofer |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschäftsbericht 2004Inhalt
Vorwort
Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre Im Vorwort zum letztjährigen Geschäftsbericht schrieb ich folgendes: Eine sehr markante Wende bringt das «Verkehrskonzept Thal 2005», das vom Kanton im Rahmen der «Bahn 2000 Optimierungen» erarbeitet wurde Um regionale Nachteile zu mildern, sieht es vor, den RPV zwischen Balsthal und Oensingen ab Dezember 2004 im 1/2Std-Takt wieder mit der OeBB zu betreiben, Diese Leistungsausweitung ist im Berichtsjahr 2004 organisiert und umgesetzt worden. Es mussten Streckenteile saniert bzw. tragfähiger gemacht werden, sowie die Zugsicherung «Signum» eingebaut, Rollmaterial beschafft und Lokführer rekrutiert und instruiert werden. Dieser Massnahmenkatalog ist imposant, und gross die entsprechend zu leistende Arbeit für unser leitendes Personal. Dass parallel zur Leistungsausweitung im Personenverkehr auch noch unser Güterverkehr für einen gigantischen Tonnage-Rekord aufgerüstet werden musste, ist äusserst bemerkens- und beachtenswert. Für all diese ausserordentlichen Leistungen und insbesondere für den zeitgerechten und reibungslosen Vollzug des 1/2-Std.-Taktes danke ich den Beteiligten - bestimmt auch im Namen der Leistungsbesteller und Kunden - ganz herzlich. Es ist schön, doch leider viel zu selten, dass man über expansive Unternehmensentwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen berichten kann. Wir wollen deshalb alles tun, was zur Nachhaltigkeit dieser Entwicklung beiträgt, und alles vermeiden, was diese gefährdet. Wir wollen also auch künftig Unternehmer und nicht Unterlasser sein und mit innovativen Lösungen den echten Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Sowohl unsere heutigen wie auch die potenziellen Neukunden sollen immer mit einem optimalen und «gewinnenden» Angebot bedient werden. Ich bin überzeugt, dass der Weg zu wieder mehr Prosperität und Wachstum in unseren Landen nur noch über eine ausserordentliche Innovationskraft und die entsprechend notwendige unternehmerische Freiheit führt. Ubermässige Einschränkungen und Auflagen hemmen die Risikobereitschaft und Entwicklung der Betriebe. Sie führen in der Folge zu Stillstand, Rückschritt, Abbau und Aufgabe oder Verlagerung von Arbeitsplätzen und ganzen Unternehmen. Die OeBB hat im 2004 eine «kalkulierte Risikobereitschaft» gezeigt und mehr als budgetiert in die Zukunft investiert. Wir haben unsere liquiden Mittel entsprechend mutig, insbesondere für Rollmaterialbeschaffung sowie Streckenanpassung und -sicherung, eingesetzt. Zudem mussten in die Personalausweitung inkl. -rekrutierung sowie deren Ausbildung beträchtliche Vorinvestitionen getätigt werden. Durch all diese Massnahmen schreiben wir im Berichtsjahr kurzfristig ein negatives Ergebnis, dürfen aber die kommenden wieder positiv erwarten. Die Bahnreform II steht bevor und mit ihr nun vermutlich auch für die OeBB die vor 3 Jahren von uns konzipierte Umstrukturierung. Wir haben im Geschäftsbericht 2001 darüber informiert und uns zwischenzeitlich auch darauf vorbereitet. Wir sind also auch diesbezüglich für die Zukunft gerüstet und zuversichtlich. Was uns in den Hauptgeschäftszweigen - dem Personen- und Güterverkehr - nun gelungen ist, wollen wir künftig auch in den Nebengeschäftssparten erreichen. Wir wollen auch diese einer nachhaltig positiven Entwicklung zuführen und danken allen, die uns geholfen haben, die anspruchsvolle Wende zum Positiven zu meistern. Wir zählen auch in Zukunft auf Ihre Unterstützung. Ihr Ruedi Freiermuth DankWir danken:
Auf einen Blick
1) inkl. Betreuung Kehrichtumladestation 2) inkl. Entschädigung von Fr. 463 000.- an Postautodienst Balsthal für die Leistungen im regionalen Personenverkehr für 2003 3) inkl. Entschädigung von Fr. 438 000.- an Postautodienst Balsthal für die Leistungen im regionalen Personenverkehr bis 11.12.2004 ReiseverkehrDer Gesamtertrag inkl. Verkaufsprovisionen entspricht dem Vorjahr. Die Anzahl der beförderten Personen hat erstmals seit 1991 wieder die Grenze von einer halben Million (503 983) überschritten. Leider ist auch in diesem Jahr der Anteil an GA und 1/2-Preis-Abonnementen gesunken. Die Einführung des 1/2-Std.-Taktes ab 12.12.2004 verlief für die OeBB reibungslos. Durch die Fusion der Tarilverbünde Olten und Aargau zur A-Welle und des Bäre-Abos und des Frosch-Abos zum Libero, befinden wir uns in Balsthal, Laupershorf und Matzendorf in zwei grösseren Verbundgebieten und können von diesen Vorteilen profitieren. Bei den Einzelbilletten im Tariverbund Libero sind zum Teil grosse Preisreduktionen entstanden. Leider befinden sich die Gemeinden Holderbank und Mümliswil nicht im Libero und haben somit einige Nachteile, die nur durch eine nachträgliche Aufnahme im Libero gelöst werden können. Balsthal Tourismus. Im Oktober wurde in Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Balsthal-Klus ein Informationsschalter «balstbal tourismus» im Bahnhof Balstbal eröffnet. Damit kann auch die OeBB ein Teil zur Tourimusförderung in unserer Region beitragen.
GüterverkehrDurch die Aufnahme der Transporte der Firma Marti Tunnelbau AG ab dem neuen Anschlussgleis, konnte die Jahrestonnage um 158% auf 191 174 Tonnen gesteigert werden. Dies entspricht einem neuen Rekord. Am 16. März verkehrte der erste Martizug. Bis Ende Jahr wurden 166 Züge nach Oensingen transportiert. Der beladene Zug (1071 t) wird um 22.30 Uhr mit der Diesellok nach Oensingen überführt. Um 23.15 Uhr kommt die leere Komposition (288 t) in Oensingen an und wird anschliessend ins Anschlussgleis gestellt. Beim Holzverlad wurde mit 176 Wagen ebenfalls ein neuer Rekord erzielt, der das bisherige Rekordergebnis von 2001 (Auswirkungen «Lothar») um 34 Wagen übertrifft. Beim internen Güterverkehr für die Tela und beim «Rollenden Lager» ist ein Rückgang zu verzeichnen. Das «Rollende Lager» wird mit 30 von der Tela gemieteten Wagen abgewickelt. 10 Wagen wurden Ende Jahr aus dem Betrieb genommen. Zirkus Knie. Vom 30. Juni bis 2. Juli gastierte der Zirkus Knie in Balsthal. Mit 2 Güterzügen wurden 51 Wagen befördert, die im Bahnhof Balsthal am 30. Juni entladen und am 2. Juli wieder beladen wurden. Dank einem erfahrenen Team und der Mithilfe der Dampflokgruppe, konnten die zusätzlichen Arbeiten reibungslos abgewickelt werden.
FahrzeugeAm Donnerstag, 26. Februar 2004, wurde der vom Regionalverkehr Mittelland AG gekaufte Pendel von Burgdorf nach Balsthal überführt. Die Komposition besteht aus einer Lok BDe 4/4, einem 2. Kl. Personenwagen und einem Triebwagen mit 1. und 2. Klasse und verfügt über 170 Sitzplätze. Die Komposition wurde mit dem Signet und der Aufschrift der Oensingen-Balsthal-Bahn versehen. Die Farbe wurde nicht geändert. Nach clem Eintreffen der 2. Komposition wird die «Mirage» als Ersatz eingesetzt. Für den Transport der Martizüge wurden von der BLS 2 Diesellokomotiven gekauft. Die Lok Em 4/4 Nr. 22 wurde revidiert und steht seit einiger Zeit im Einsatz. Die Lok Em 4/4 Nr. 20 hat zurzeit einen Getriebeschaden, der im 2005 behoben werden soll. Beim Salonwagen 413 wurde das Drehgestell revidiert und der Wagenkasten neu gestrichen.
BetriebDer Betrieb konnte reibungslos und unfallfrei abgewickelt werden. Nach der Einführung des 1/2-Std.Taktes ab 1 2.1 2.2004 wurde in kurzer Zeit viermal eine Barriere durch Strassenfahrzeuge beschädigt. Leider wurden wir auch in diesem Jahr nicht vor Vandalen- und Sabotageakten verschont. Bahn-InfrastrukturIm Geschäftsjahr 2004 wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Erneuerung Bahnübergang Äussere Klus: Im Zusammenhang mit der Sanierung der Lichtsignalanlage und der Strasse durch den Kanton, wurde auch der Bahnübergang erneuert. Es wurden neue Schienen eingelegt. Der Einbau erfolgte mit einem neuen System, mit Gleistrogplatten, bei denen die Schienen direkt eingelegt und anschliessend mit einer speziellen Masse vergossen werden. Gleichzeitig wurde das Gleis ab dem Übergang Richtung Maiacker auf einer Länge von 100 m umgebaut. Krampen der ganzen Strecke: Im November 2004 wurde die ganze Strecke Balsthal-Oensingen mit der Krampmaschine in Stand gestellt. Zugsicherung: Im Zusammenhang mit der Einführung des 1/2-Std.-Taktes hat das Bundesamt für Verkehr den Einbau der Zugsicherung gefordert. Die Hauptsignale und die Kontrolllichter der Bahnübergänge werden mit einem «Signum» versehen. Wenn der Lokführer keine Berechtigung zur Fahrt hat und trotzdem über das auf Halt zeigende Signal fährt, löst der Signum beim Zug eine Schnellbremsung aus. Das gleiche Vorgehen ist bei den Bahnübergängen. Ist die Barriere nicht geschlossen, leuchtet die Kontrolllampe nicht und der Signum löst eine Schnellbremsung beim Zug aus. Funksteuerung: Durch die Funksteuerung können neu folgende Befehle direkt vom Lokführerstand per Funk gegeben werden:
Dadurch ergibt sich eine Zeiteinsparung von 1 Min. pro Fahrt und die Barrierenschliesszeiten konnten reduziert werden.
NostalgieNeben den normalen Nostalgiezügen auf der Strecke der OeBB (20 Fahrten) wurden von der Dampflokgruppe folgende Fahrten ausgeführt: 9. Mai: Mit der Mallet und 2 Salonwagen wurde die Dampflok E 3/3 Nr. 1 nach Delémont überführt. 6. Juni: Fahrt mit der Mallet und 2 Salonwagen ans Depotfest in Olten. 27. Juni: Emmentalrundfahrt mit der Mallet und 2 Salonwagen . 20. August: Fahrt mit der Mallet und 1 Salonwagen ins Paketpostzentrum Härkingen. 1 . September: Extrafahrt von Solothurn nach Olten mit dem gesamten Kantonsrat des Kantons Solothurn mit der Mallet und 3 Salonwagen. Mit dem «Roten Pfeil» wurden 29 Ausflüge in der ganzen Schweiz mit total ca. 8000 Kilometern durchgeführt. Der Triebwagen BDe 4/4 und jeweils 2-3 Salonwagen konnten einige Male an andere Nostalgiebahnen vermietet werden. Ebenso wurde der BDe 4/4 für verschiedene Wagenüberführungen von anderen Nostalgiebetrieben vermietet. Der blaue OeBB-Triebwagen ABDe 4/8 wurde für eine Extrafahrt nach Luino an den Verein Pacific in Lyss vermietet.
Tätigkeitsbericht Arbeitsgruppe «Seetal-Krokodil»Die Arbeitsgruppe aus Freiwilligen arbeitet jeden Dienstagabend an der De 6/6 15301. Im Kalenderjahr 2004 hat die Revision des Seetal-Krokodils schöne Fortschritte gemacht. Diverse Einzelteile konnten aufgearbeitet werden, z.B. der Pantograph und das Dach, aber auch viele kleinere Teile. In den Führerständen wurde das Holzdach neu erstellt, die Aussenspiegel und diverse elektrische Apparate wurden montiert. Der Schwerpunkt liegt im elektrischen Teil: Die Hauptstrom-Verkabelung konnte abgeschlossen werden. Da die alten Kabelkanäle nicht mehr gebraucht werden konnten, wurden neue konstruiert und erstellt. In diesen wird zurzeit die Verkabelung der Hilfsbetriebe vorgenommen. Im Vorstand des Vereins «Interkantonales Kulturprojekt Roter Pfeil und Seetal-Krokodil» wurde Ende 2003 ein Spendenaufruf erlassen. Dieser hat einen erfreulichen Betrag ergeben, sodass die Restfinanzierung des Projekts sichergestellt ist, sofern keine unerwarteten Komplikationen auftreten. Balsthal, 11. April 2005
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zum Seitenanfang |