Letzte Änderung: 25. November 2016 / © 1996-2024 by Beat Birkhofer |
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Geschäftsbericht 2006Inhalt
VorwortSehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre Die OeBB hat im 2006 die Rekordleistungen des Vorjahres weitgehend wiederholt und ihre Fähigkeiten bestätigt. Sicherheit und Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft und Flexibilität sind nachhaltig verankerte Merkmale und Tugenden unserer Bahn bzw. unserer Belegschaft. Diese Einschätzung wird auch durch die Kundenzufriedenheitsstudie 2006 über den OeV im Kanton Solothurn bestätigt. Die OeBB bekommt darin gute bis sehr gute Noten und wird zum Benchmark auf dem Gebiet der Zuverlässigkeit. Ich stelle mit Freude und Genugtuung fest: Leider konnten aber nicht alle Angestellten ihren Beitrag zum Berichtsjahr leisten. Von schweren langen Krankheiten geschwächt, mussten zwei Mitarbeitende ihre Stelle bei der OeBB aufgeben. Wir danken ihnen an dieser Stelle für ihre Arbeit zu Gunsten der Bahn und wünschen ihnen eine Zukunft ohne Leiden. Das Betriebsergebnis 2006 ist positiv, jedoch nicht so gut wie budgetiert ausgefallen. Das Einnahmentotal liegt zwar auf rekordhohen 2,61 Mio. Franken, doch auch die Ausgaben sind durch zwei ausserordentliche Umstände ebenfalls höher. Erstens ist der Personalaufwand wegen fehlender Taggeldversicherung und zweitens auch der Unterhaltsaufwand klar gestiegen. Das Unternehmen ist bisher in diesen Punkten immer viel Risiko eingegangen. Die Langzeit-Krankheitsrisiken haben wir nun versichern lassen; mit den Infrastruktur- Risiken müssen wir aber weiterhin leben. Die öffentliche Wahrnehmung der OeBB ist ein interessantes und im Berichtsjahr durch die Kundenzufriedenheitsstudie neu lanciertes Thema. Die unterschiedlichsten Aussenbetrachtungen, Beurteilungen und Wertungen sind vernehmbar. Die OeBB wird im Thal auf Grund der neu eingesetzten Zugskompositionen und des 1/2-Std.-Taktes zwar als kleine aber «echte», leistungsstarke Bahn wahrgenommen. Weniger öffentliche Beachtung fanden unsere vermehrten Güterverkehrsleistungen. Sehr grosses Ansehen geniessen unsere Aktivitäten der Dampflokgruppe. Neu ins Bewusstsein der Öffentlichkeit ist unsere Geschäftstätigkeit als Wohnungsvermieterin geraten, dies aber in sehr differenzierter Art. Insbesondere unsere geplanten Alterswohnungen werden als Aktivität sehr unterschiedlich bewertet. Von vereinzelt völligem Unverständnis bis klarmehrheitlich grossem Wohlwollen und Interesse sind Stellungsnahmen zu bekommen. Wir müssen erkennen, dass unsere PR-Bemühungen unablässig fortzuführen und gezielt zu verstärken sind. Mit dem Projekt «Wohnpark Kirchmatt» haben wir neue Möglichkeiten, unsere Ziele und Aktivitäten zu erklären sowie um Verständnis und Unterstützung zu bitten. Die allgemein grosse Wertschätzung unserer Arbeit durch die Kunden, die Auftraggeber und die Öffentlichkeit gibt uns Kraft und Mut, Bestehendes immer wieder zu verbessern und Neues anzupacken. Wir danken allen, die uns im Berichtsjahr bei der Erfüllung unserer Aufgaben geholfen haben, und nehmen auch in Zukunft gerne ihre Unterstützung an.
Ihr Ruedi Freiermuth DankWir danken:
Auf einen Blick
1) Die Verkehrsleistungen im Personenverkehr werden im Auftrag der SBB und in Zusammenarbeit mit Postauto Schweiz ausgeführt. Aus diesem Grund kann die genaue Zahl der beförderten Personen nicht mehr ermittelt werden. ReiseverkehrMengenmässig hat sich der Reiseverkehr gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Der Umsatz beim Billettverkauf in Baisthal hat hingegen um 8% auf Fr. 1 770 000.- zugenommen. Zusätzlich wurden an den Billettautomaten Baisthal und Thalbrücke für Fr. 107 000.- Fahrausweise gelöst. Für 140 Pensionierte der Tela konnte eine unvergessliche Extrafahrt mit dem 3-teiligen Pendel der OeBB nach Einsiedeln durchgeführt werden.
GüterverkehrIm Güterverkehr mussten ab Juli 2006, bedingt durch die Fertigstellung des Islisbergtunnels, keine Tunnelelemente der Firma Marti Tunnelbau AG transportiert werden. Der entsprechend budgetierte Rückgang ist aus folgenden Gründen kleiner alserwartet ausgefallen:
Ab November 2007 wird ein weiterer Auftrag der Firma Marti Tunnelbau AG erwartet. Die zu transportierende Menge beträgt ca. 140 000 Tonnen. FahrzeugeZu-/Abgänge:Als Ersatzfahrzeug wurde ein Triebwagen RBe 540 von der SBB gekauft. Als Leihgabe konnte von der Classic Rail der Triebwagen BDe 4/4 Nr. 1632 übernommen werden. Das Fahrzeug wurde revidiert und wird auch für die Vermietung an andere Unternehmen eingesetzt. Der zweite ABDe 4/8 Pendel konnte an die Classic Rail abgegeben und somit vor dem Verschrotten gerettet werden. Ebenfalls verkauft wurde der Salonwagen As 411 ans Eisenbahnmuseum Kerzers. Dieser Wagen war revisionsbedürftig und kam nicht mehr zum Einsatz. Wartung/Revisionen:Durch die Mehrbeanspruchung der Fahrzeuge im 1/2-Std.-Takt sind auch die Unterhalts- und Revisionsarbeiten strenger ausgeführt worden. Die gelbe Diesellok Dm 2/2 Nr. 24 wird zur Zeit im Depot revidiert. Die Lok wird vor allem für das Manöver in der KEBAG und im Industrieareal Klus eingesetzt.
BetriebDer ausserordentlich starke Schneefall vom 4./5. März 06 hat die Fahrleitung beschädigt. Der Betrieb musste für einen Tag eingestellt und die fahrplanmässigen Verbindungen mit Postautos geführt werden. Der Einbau der Videoüberwachung im Zug hat sich bewährt, sind doch die Beschädigungen stark zurückgegangen. Leider hat sie uns aber in der Halloween-Nacht nicht vor Sprayern schützen können.
Bahn-InfrastrukturWeichenausbau Oensingen: Im Gemeinschaftsbahnhof Oensingen wurde die Weichenverbindung 31/32 bei der Einfahrt von der OeBB in den Bahnhof Oensingen ausgebaut. Da die Verbindung betrieblich nicht zwingend und nur für das Umfahren von Nostalgiezügen notwendig war, wurde diese Lösung gewählt. Eine Erneuerung der Weichenverbindung hätte Kosten von ca. Fr. 500 000.- verursacht. Durch den Ausbau fallen auch jährliche Unterhaltskosten von ca. Fr. 10 000.- weg. Reparaturarbeiten an der Fahrleitung: Durch die starke Zunahme beim Holzverlad wird die Fahrleitung vermehrt durch die Holzverlader beschädigt. Ein Rückbau der Fahrleitung wird geprüft. Umbau Bahnübergang Klus: Beim Bahnübergang vom Bahnhof Klus ins Industrieareal war der Übergang durch den zunehmenden LKW-Verkehr in einem schlechten Zustand. Die Sanierung wurde insbesondere auch im Hinblick auf die grossen Strassentransporte für den Bau des IFA-Übungstunnels ausgeführt. Bei der Erneuerung wurde das gleiche System wie beim Übergang Äussere Klus angewendet. Durch den Einbau von zwei schweren Betonelementen (Tragplatten) wird der Übergang stabiler. Die Schienen werden mit einer speziellen Masse in die Elemente eingegossen.
NostalgieBesuch aus Deutschland: Am 25. Februar war ein Extrazug der Eisenbahnromantik aus Deutschland zu Gast in BalsthaI. 180 Personen haben das Depot und die Fahrzeuge besichtigt. Der Besuch in Balsthal wurde in der Fernsehsendung «Eisenbahnromantik» im Sender SWR ausführlich dokumentiert. Preisverleihung: Am 2. Juni hat die Dampflokgruppe den Hermann Gehrig-Zahnd Preis erhalten. Der Preis wird für spezielle Leistungen im kulturellen Bereich in der Gemeinde Baisthal vergeben. Fernsehsendung «Fensterplatz»: Die Reise in der Sendung «Fensterplatz» führte von Baisthal nach Moutier. Die Anfahrt zur Reise wurde mit dem Dampfzug der OeBB von Oensingen nach Baisthal ausgeführt. Im Depot wurden Fernsehaufnahmen für die Musikgruppe Lampi's Friends gemacht. Dampflok Eb 2/4: Nach der Fertigstellung wurde die Lok am 22. April offiziell eingeweiht. Am gleichen Tag fand eine Fahrt nach Solothurn und die Jahrespressekonferenz der SBB-Historic in Baisthal statt. Dampflok Mallet: Am 17. Mai wurde mit dieser Lok ein Extrazug der SBB von Aarau nach Luzern geführt. Sonderfahrt nach Solothurn: Die Fahrt vom 20. Mai mit 4 Dampfloks stiess auf reges Interesse. Leserreise Oltner Tagblatt: Die Reise mit dem Dampfzug führte am 26. August von Olten via Zofingen-Suhr-Lenzburg-Aarau zurück nach Olten. BLS-Extrazug: Am 1. Oktober wurde von der BLS eine Reise nach Balsthai durchgeführt. Neben weiteren Extrafahrten wurden auch ein Anlass des Industrie- und Handelsvereins ThalGäu-Bipperamt mit anschliessender Apero-Fahrt und zwei Fahrten am Tag der offenen Tür des Eisenbahnklubs Baisthal durchgeführt.
Arbeitsgruppe «Seetal-Krokodil»Die im letzten Arbeitsbericht 2005 ausgesprochene Hoffnung, das Seetalkrokodil noch 2006 auf die Strecke schicken zu können, hat sich immerhin halbwegs erfüllt: Am 5. Dezember 2006 hat das Seetal-Krokodil nach über zehn Jahren erstmals wieder Schritte in eigener Kraft gemacht. An diesem denkwürdigen Tag konnte die Arbeitsgruppe das Krokodil auf die kurze Strecke aus dem Depot bis zur zweiten Weiche schicken, und gleich anschliessend wieder zurück ins Depot fahren lassen. Diesem Ereignis gingen aber etliche wesentliche Arbeiten voraus: Während dem ganzen Jahr wurde vor allem an der elektrischen Verdrahtung gearbeitet. Da ein neuer Trafo (aus einer BLS Lok aus dem Jahr 1926), eine neue Stufenschaltung und ein neuer Hauptschalter (aus einer Re 4/4I der SBB) eingesetzt wurden, mussten sämtliche elektrischen Schaltpläne neu gezeichnet werden. Das hat H. Brodbeck in minutiöser Arbeit in seiner Pensionierten-Freizeit gemacht. Die eigentliche Verkabelung nahm dann vor allem Kurt Invernizzi mit Gehilfen vor. Ab November stand die Montage grösserer Kastenteile im Vordergrund. Weil im Dezember die Federn eingestellt und die Kuppelstangen montiert werden sollten, mussten alle schwergewichtigen Teile angebracht werden: Seitenwände, Vorbauten, Türen und Türchen im Innern usw. Am 5. Dezember waren dann drei Facharbeiter aus dem Industriewerk Yverdon der SBB in Baisthal. Als Mitarbeiter, die früher Revisionen an diesen Stangenlokomotiven vorgenommen hatten, verfügen sie über das notwendige Know-how, um die heiklen Einstellungsarbeiten am Getriebe vornehmen zu können. Zur Zufriedenheit aller konnte am Abend des 5. Dezember die erste Probefahrt vorgenommen werden. Wenn jetzt jemand glaubt, der Arbeitsgruppe gehe 2007 die Arbeit aus, muss eines Besseren belehrt werden. Erstens gibt es noch viele kleinere Komponenten in der Lokomotive, die noch nicht befriedigend funktionieren. Zweitens fehlt der Schlussanstrich und sehr viel äusserliche Detailarbeit. Trotzdem hoffen wir, das Krokodil in diesem Jahr auf eine etwas längere Strecke schicken zu können.
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