Letzte Änderung: 25. November 2016 / © 1996-2024 by Beat Birkhofer |
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Geschäftsbericht 2009Inhalt
VorwortSehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise scheint fürs Erste überstanden. Die Unternehmen haben sie unterschiedlich gemeistert. Ihre Betroffenheit war je nach globaler Lage, Branche, Märkte und Marktposition mehr oder weniger gross, risikoreich oder aber auch chancenträchtig. Auch für die OeBB wurde im 2009 die Krise spürbar, denn wir müssen nach vielen Jahren wieder einmal ein negatives Betriebsergebnis hinnehmen. Gewisse Umsatzeinbussen im Güterverkehr und im Nostalgiegeschäft können eindeutig der Wirtschaftskrise angelastet werden. Im Wesentlichen sind im Güterverkehr kundenseitige Terminverschiebungen und weniger Bahntransporte für das «rollende Lager» eines Kunden die Hauptgründe. Dass Nostalgiefahrten in konjunkturell schwachen Zeiten zurückgehen ist verständlich, doch immer wieder schmerzlich. Die Gründe für das negative Betriebsergebnis sind aber nicht ausschliesslich krisenbedingte Umsatzrückgänge, sondern auch in bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen und systemischen Einflüssen zu finden. So belasten zunehmende Unkosten für die Behebung von Vandalismusschäden das Jahresergebnis im 2009 ausserordentlich stark. Es kommt immer wieder zu mutwilligen Beschädigungen an Gebäuden, Rollmaterial und Einrichtungen. Sprayereien, eingeschlagene Wagenfenster, aufgeschlitzte Sitzpolster und ähnliche Schäden verursachten im Berichtsjahr Unkosten von über Fr. 20000.-. Die installierten Videokameras reichen nicht aus, um das ganze Bahnhofareal zu überwachen und die Übeltäter zu überführen. Ob aber diesem gesellschaftlichen Phänomen mit noch mehr Überwachung wirksam begegnet werden kann, muss bezweifelt werden. Denn auch die strafrechtliche Verfolgung dieser Taten endet meist schon bei der Anzeige. Polizei und Strafbehörde scheinen ebenso ohnmächtig in ihren Bemühungen wie wir selbst. Das stimmt mich sehr nachdenklich. Ein weiterer kaum budgetierbare Unkostenposten sind die unplanbaren Rollmaterial-Schäden. Denn trotz intensivem und gründlichem Unterhalt birgt der Einsatz von «Occasionen» stets die latente Gefahr von überraschend notwendigen, grösseren Reparaturen in sich. Solche Unkosten belasten die Jahresrechnung 2009 mit rund Fr. 30000.- über Budget ebenfalls ausserordentlich. Da die Margen im OeV für eine Schweizer KTU sehr gering sind, führt das Zusammenfallen von Umsatzeinbussen mit mehreren solchen Unkostenpositionen fast zwangsläufig zu negativen Betriebsergebnissen. Mit dem kommerziellen Ergebnis können wir nicht
zufrieden sein, mit der Kundenzufriedenheit hingegen
sehr. Nach 2006 wurde im Jahr 2009 die zweite
Kundenzufriedenheitsstudie über den OeV im Kanton
Solothurn durchgeführt. Wir dürfen erneut mit Freude
und grosser Genugtuung feststellen: Noch eine Erklärung zur ASCOOP: Ich habe im letztjährigen Vorwort auf die durch die Finanzkrise vergrösserte Deckungslücke und verschärften Sanierungsprobleme unserer Pensionskasse hingewiesen. Im 2009 haben sich nun die Verantwortlichen um konkrete Lösungen bemüht. Diese scheint für alle sanierungsfähigen und -willigen Mitgliedfirmen im Beitritt zu einer neu zu gründenden Pensionskasse gefunden worden zu sein. Die OeBB wird diese Lösung prüfen. Jede mögliche Lösung wird aber bestimmt sehr teuer. Zum Schluss will ich allen herzlich danken, die uns bei der Erfüllung unserer Aufgaben geholfen haben. Wir zählen auch in Zukunft sehr gerne auf ihre Unterstützung und Hilfe. Ihr Ruedi Freiermuth DankWir danken:
Auf einen Blick
1) Die Verkehrsleistungen im Personenverkehr werden im Auftrag der SBB und in Zusammenarbeit mit Postauto Schweiz ausgeführt. Aus diesem Grund kann die genaue Zahl der beförderten Personen nicht mehr ermittelt werden. ReiseverkehrDie Frequenzen nehmen jährlich zu. Der grösste Anteil der Reisenden bilden die Schüler/-innen, die nach Solothurn oder Olten zur Schule fahren. Einen noch geringen Anteil hat der Ausflugsverkehr. Durch den Naturpark Thal wird eine Frequenzsteigerung erhofft. Im Dezember wurde der Integrale Tarifverbund der A-Welle eingeführt. Neben dem bereits bestehenden Angebot bei den Abonnementen sind nun auch die Einzelbillette und Tageskarten in den gelösten Zonen in Bahn und Bus gültig und haben zu einer teilweisen Preisreduktion beim EinzeIreiseverkehr in der Region Olten/Aarau geführt. Die neuen Billettautomaten S-POS in Baisthal und Thalbrücke haben sich bewährt und der Umsatz betrug im 2009 Fr. 365 ;000.-. Der Gesamtumsatz beim Verkauf von Fahrausweisen hat sich auf das Rekordergebnis von Fr. 2 182 000.— erhöht. GüterverkehrFür die Firma Marti Tunnelbau AG haben die Transporte nach Biel begonnen. Der Auftrag läuft über 3 Jahre. Ein Zug besteht aus 13 4-achsigen Wagen mit einem Totalgewicht von 1100 Tonnen. Kurzfristig wurden im Marti-Anschlussgleis 9 Cargo-Pendel-Züge (CPZ) mit Kiescontainern beladen. Die Container wurden mit einem Stapler direkt auf die Bahnwagen verladen und nach Zürich auf die Baustelle der Durchmesserlinie befördert. Die Anlieferung der Container erfolgte mit einem LKW von einem Kieswerk der Region. Im 2010 wird das bestehende Anschlussgleis Maiacker von der Firma Marti Tunnelbau AG um 185 m verlängert. Durch diese Verlängerung können gleichzeitig 2 Züge im Areal der Firma verladen werden und es kann in den nächsten Jahren mit zusätzlichen, regelmässigen Transporten gerechnet werden. Durch die Aufhebung eines Aussenlagers der Saber Swiss Quality Paper AG in der Klus, haben die internen Transporte abgenommen.
FahrzeugeDurch den durchgehenden 1/2-Std.-Takt im Regionalen Personenverkehr werden die Fahrzeuge stark beansprucht. Trotz regelmässigen Unterhalts- und Reparaturarbeiten treten immer wieder Defekte an den Triebwagen auf. Am 1. Mai wurde der NPZ-Pendel versprayt und es entstand ein Sachschaden von Fr. 10 000.—. Zusätzlich zum Arbeitsaufwand und den Kosten fällt das Fahrzeug für mehrere Tage aus. Nach einem Vandalenakt wird das Fahrzeug nach Möglichkeit sofort aus dem Betrieb genommen und der Ersatzpendel eingesetzt. Beim BDe 4/4, der für die Güterzüge eingesetzt wird, wurden Revisionsarbeiten durchgeführt.
BetriebDer Betrieb konnte erneut unfall- und störungsfrei abgewickelt werden. Die neue Haltestelle Thalbrücke bewährt sich sehr gut und ist zu einem sicheren und bequemen Umsteigeort geworden. Bei der Kundenzufriedenheitsstudie 2009 hat die OeBB einmal mehr gut abgeschnitten und in den meisten Beurteilungskriterien wurden sogar noch Verbesserungen gegenüber der Studie 2006 erzielt. Bahn-InfrastrukturAuf der Strecke wurden die jährlichen Unterhaltsarbeiten ausgeführt, die durch die Belastung der 1100 Tonnen schweren Martizüge in kürzeren Intervallen notwendig sind. Die Steuerungen und die Barrierenantriebe der Bahnübergänge - auf der kurzen Strecke von 4 km sind 7 Bahnübergänge mit Schranken gesichert - sind teilweise über 30 Jahre alt und müssen ersetzt werden. Im Berichtsjahr wurden die Barrierenanlagen in der Thalbrücke und Moos sowie in Oensingen durch neue und zeitgemässe Steuerungen ersetzt. Die Steuerung der Barrieren Thalbrücke und Moos ist im neuen Haltestellengebäude Thalbrücke installiert, in Oensingen musste eine neue Kabine aufgestellt werden. Nach der Inbetriebnahme der neuen Steuerungen in der Thalbrücke, wurde das alte Haltestellengebäude abgebrochen.
NostalgieInterne Fahrten: Auf der Strecke der OeBB verkehrten 16 Dampfzüge. Für die Extrafahrt vom 16. September anlässlich des Begegnungstages des Bistums Basel, musste für die 250 Gäste das ganze Wagenmaterial des Nostalgiebetriebes eingesetzt werden. Spanisch Brötli Bahn. Am 9. Mai war die Spanisch Brötli Bahn auf einer Probefahrt zu Besuch in Baisthal. Die Komposition wurde in Oensingen von drei Dampflokomotiven der OeBB in Empfang genommen und nach Baisthal begleitet. Roter Pfeil. Das Fahrzeug verkehrte 29 mal auf dem übrigen Netz der Schweiz, was ein neuer Rekord bedeutet. Um das sehr beliebte Fahrzeug auch in Zukunft einzusetzen zu dürfen, muss die Zugsicherung ETM-S eingebaut werden. Da die OeBB die Kosten von ca. Fr. 100 000.— nicht selber finanzieren kann, wurden Sponsorenaktionen durchgeführt und am 19. Dezember mit einer Sponsorenfahrt nach Basel SBB abgeschlossen. E 3/3 Nr. 1 «Bell Josephine» wird 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde am 23. Mai eine Extrafahrt nach Sumiswald durchgeführt. Verstärkt wurde der Extrazug mit der Mallet Ed 2x2/2. Koblenz. Am 22. und 23. August war die Dampflokgruppe mit der Mallet Ed 2x2/2 und der Eb 2/4 am Jubiläum 150 Jahre Turgi - Koblenz im Einsatz. Von Koblenz aus wurden verschiedene Extrafahrten in der Region durchgeführt. Triebwagen RBe540. Der Triebwagen wurde 17 mal an andere Unternehmen für Extrafahrten oder Wagenüberführungen vermietet, 4 mal davon mit den Salonwagen der OeBB. Revision Salonwagen As 412. Dank dem grossen Arbeitseinsatz der Dampflokgruppe konnte der Salonwagen As 412 revidiert und mit einem neuen Anstrich versehen werden. Ebenfalls wurde die Inneneinrichtung erneuert.
«Seetalkrokodil 15301»An der Generalversammlung wurde der Name von Verein Interkantonales Kulturprojekt «Roter Pfeil» und «Seetal-Krokodil» in «Seetalkrokodil 15301» geändert. Anstelle der Arbeitsgruppe wird eine Betriebsgruppe für den Unterhalt der Lok zuständig sein. Das Seetal-Krokodil De 6/6 Nr. 15301 ist im Rundschuppen in Brugg abgestellt. Der Rundschuppen wird von der Stiftung «Bahn park Brugg» betrieben. Es sind weitere historische Fahrzeuge abgestellt, die alle in einem fahrtüchtigen Zustand sind. Bei regelmässigen Führungen ist auch das Seetal-Krokodil ein spezieller Anziehungspunkt. Von der Betriebsgruppe werden periodisch die notwendigen Unterhaltsarbeiten an der Lok ausgeführt. Zusätzlich wird in Abständen von ca. 3-4 Monaten die Lok in ein Gleis mit Fahrleitung gesteilt und unter Strom genommen. Am 4. September 2010 findet eine Fahrt mit der De 6/6 und 2 Wagen der Mikado nach Erstfeld statt. Um die Lok vor der Fahrt auf die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen, wird am 24. Juli 2010 eine Probefahrt von Brugg nach Wohlen durchgeführt. Extrafahrten sind jederzeit möglich und können bei der OeBB bestellt werden.
Impressionen
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