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Geschäftsbericht 2011

Inhalt


Vorwort

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre
Geschätzte Freunde der Oensingen-Balsthal-Bahn

Die letztes Jahr im Vorwort geäusserte Feststellung, die konjunkturelle Baisse scheine vorbei zu sein, die Finanz- und Weltwirtschaftskrise gemeistert und Wachstum sei wieder Programm, kann heute leider nicht bestätigt werden. Erstens hat das Schweizer Wachstum im Berichtsjahr leider ein spürbares Hindernis, eine markante Frankenaufwertung hinnehmen müssen und dies weil zweitens die globale Finanzkrise doch noch nicht gemeistert ist. Zu viele insbesondere westliche Staaten stecken in der Schuldenfalle und müssen drastisch sparen sowie einzelne sogar ihre Gläubiger zu einem Schuldenschnitt drängen. Der Schein hat also letztes Jahr getrügt! Eine differenzierte Betrachtung und Beurteilung der Auswir- kungen auf unsere Geschäftsaktivitäten ist nach wie vor nötig.

Zuerst einige Bemerkungen zu den negativen Auswirkungen: Die Güterverkehrsleistungen konnten nicht — wie erhofft — gesteigert werden, weil einerseits die erwarteten Folgeaufträge bei den Martizügen wegen der angespannten Markt- und Wettbewerbssituation nicht kamen sowie andererseits das rollende Lager für SABER SQP AG aufgehoben wurde. Dieser langjährige Güterverkehrskunde ist stark rückläufig.
Die Nebengeschäftserträge sind gesamthaft gesunken, aber wohl kaum der Finanzkrise wegen. Die Gründe für den Rückgang bei der Nostalgie sind sehr verschieden und eher zufällig, bei der Autowaschanlage sind es die moderne Konkurrenz und der nicht mehr aktuelle technische Stand unserer Anlage sowie bei den Liegenschaften die sanierungsbedingten Vermietungsunterbrüche.
Insgesamt resultierte so ein Ertragsrückgang von rund Fr. 45 000.—. Das Betriebsergebnis von Fr. 491.— weist aber trotzdem noch eine Schwarze Zahl aus.
Die OeBB-Crew hat im Berichtsjahr einmal mehr ihre Bahnkunden bestens zufriedengestellt und erneut ohne Unfall und grössere Pannen gearbeitet. Dafür will ich allen Mitarbeitenden auch an dieser Stelle gebührend danken.

Ich habe Ihnen im letztjährigen Vorwort über die Entwicklung unserer Pensionskassenlösung berichtet. Sie erinnern sich: Die ASCOOP, unsere alte PK hatte Unterdeckungs- bzw. Sanierungsprobleme, die durch die Finanzkrise noch wesentlich verschärft wurden. Die OeBB hat im 2010 mit rund 1.1 Mio. Franken die Unterdeckung vollständig ausfinanziert und sich der neuen SYMOVA angeschlossen. Dass nun auch diese durch die andauernde Finanzkrise noch nicht auf die zur Kapitaldeckung notwendigen Renditen kommt ist logisch. Wir, OeBB und die Mitarbeitenden, müssen möglicherweise leider mit weiteren Deckungsmassnahmen rechnen. Störend ist für uns als Privatbahn aber, dass die Bundesbahn im Berichtsjahr von Bundesrat und Parlament weitere rund 1.1 Milliarden Franken bzw. rund 1/3 der Unterdeckung zur PK-Sanierung aus Steuergeldern bekommt, während wir alles selbst finanzieren müssen.

Unsere Aufgaben sind vielfältig und werden immer komplexer. Sie zur Zufriedenheit aller Betroffenen zu erfüllen, ist anspruchsvoll. Ich danke all jenen ganz herzlich, die uns im Berichtsjahr 2011 dabei geholfen haben. Wir zählen auch in Zukunft sehr gerne auf ihre wohlwollende Unterstützung und Hilfe.

Ihr Ruedi Freiermuth
Präsident des Verwaltungsrates


Dank

Wir danken:

  • unseren Fahrgästen und unseren Kunden im Güterverkehr für die Benützung der Bahn und die Inanspruchnahme unserer verschiedenen Leistungen.
  • unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die stets zuverlässige Arbeitsleistung und die gute Zusammenarbeit.
  • der SBB AG für die Aufträge im Regionalen Personenverkehr, im Einzelwagenladungsverkehr und Martizüge, sowie die gute Zusammenarbeit.
  • der Dampflokgruppe für ihr Engagement und die geleistete Arbeit.
  • den Behörden von Bund, Kanton und Gemeinden sowie dem Postautodienst Balsthal für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung.

Auf einen Blick



2011 2010 Veränderung
in %
Verkehrsleistungen  
Beförderte Personen (Schätzung) 580 000 1) 558 000 1) +3.9
Beförderte Gütertonnen 159 592 157 890 +1.1
Unternehmungserfolg 491 18 737  
Personalbestand 15.0 15.0  

1) Die Verkehrsleistungen im Personenverkehr werden im Auftrag der SBB und in Zusammenarbeit mit Postauto Schweiz ausgeführt. Aus diesem Grund kann die genaue Zahl der beförderten Personen nicht mehr ermittelt werden.

Reiseverkehr

Durch eine regelmässige jährliche Zunahme der beförderten Personen — zusammen mit dem Postautodienst Balsthal — wird die Zahl von 600 000 Reisenden bald erreicht sein. Einen Einfluss auf die Anzahl der beförderten Personen haben vor allem die Schüler/-innen, die nach Solothurn oder Olten in die Schule gehen, oder nach Balsthal kommen. Die Auswirkungen vom Naturpark Thal zeigen sich an den Wochenenden im Sommer. Es wählen immer mehr Personen die Region Thal als Naherholungsbiet aus und nutzen das OeV-Angebot.

[3-teiliger NPZ-Pendel in Balsthal]
3-teiliger NPZ-Pendel in BalsthalFoto: Heinz Kamber

Güterverkehr

Mit 159 592 beförderten Tonnen konnte das Vorjahresergebnis um 1702 Tonnen verbessert werden. Die Martizüge haben den grössten Anteil an den Tonnagen. Der langjährige Auftrag für die Strassenbaustelle in Biel ist beendet.
Die 20 blauen Güterwagen der SABER Swiss Quality Paper AG, die seit mehreren Jahren in Balsthal für interne Transporte oder für das «Rollende Lager» eingesetzt wurden, sind nach Kaiseraugst zum Verschrotten überführt worden.
Ein Rückgang ist bei den Holztransporten zu verzeichnen. Die Transporte von Holzschnitzeln nach Basel werden in unregelmässigen Abständen durchgeführt.

[RBE540 Nr. 205 führt 10 P-Wagen nach Kaiseraugst zum verschrotten.]
RBE540 Nr. 205 führt 10 P-Wagen nach Kaiseraugst zum verschrotten.Foto: Heinz Kamber

Fahrzeuge

Von der SBB wurde ein RBe540 als Ersatzteilspender gekauft. Nachdem bereits viele Teile ausgebaut und teilweise eingesetzt wurden, steht das Fahrzeug auf den Hebeböcken und die Achsen wurden ausgebaut. Beim 1./2. Kl. Wagen des NPZ-Pendelzuges wurden Revisionsarbeiten am Untergestell durch die SBB in Olten durchgeführt. Bei den übrigen Fahrzeugen werden regelmässig Unterhalts- und Revisionsarbeiten ausgeführt. Durch mutwillige Beschädigungen müssen die Sitze in den Pendelzügen regelmässig ausgewechselt werden.

[RBe540]
RBe540Foto: Heinz Kamber

Betrieb

Der Betrieb konnte unfall- und störungsfrei abgewickelt werden. Während dem ganzen Jahr gabes verschiedene Baustellen direkt am Trassee der OeBB. Vor allem die Arbeiten am Rad- und Fussgängerweg Äussere Klus bis zum Maiacker und der Bau der Wärmeleitung im Bereich der Dünnernbrücke in Oensingen, erforderten zusätzliche Sicherheitsmassnahmen und erhöhte Aufmerksamkeit der Lokführer.

Bahn-Infrastruktur

Mit der Erneuerung der Barrierenanlage Äussere Klus wurde das Projekt der Bahnübergangsanierungen (Steuerung und Barrieren), das vom Bund und Kanton subventioniert wurde, abgeschlossen. Mit der Strassenkreuzung, verbunden mit der Lichtsignalanlage und dem Rad- und Fussgängerweg, war es die anspruchsvollste Sanierung. Es wurde ein neuer Barrierentyp eingesetzt. Neben den Kosteneinsparungen ist vor allem das leichtere Gewicht der Barrieren beim Auswechseln von Vorteil.

Im Bahnhof Balsthal wurde das Gleis 1 im Bereich der Rampe saniert. Dabei wurden neue Schwellen eingebaut.

Im Bahnhof Klus wurden Weichenteile erneuert und die Steuerung geändert. Mit der geänderten Steuerung können die Regionalzüge aus beiden Richtungen in Gleis 2 ein- und ausfahren . Dadurch kann die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit Richtung Balsthal erhöht werden.

[Montage eines neuen Barrierenantriebes
beim Bahnübergang «Äussere Klus»]
Montage eines neuen Barrierenantriebes beim Bahnübergang «Äussere Klus»Foto: Heinz Kamber
[Gleisumbau an der Rampe in Balsthal]
Gleisumbau an der Rampe in BalsthalFoto: Heinz Kamber

Nostalgie

Interne Fahrten:Die internen Fahrten haben leider wiederum abgenommen. Wie jedes Jahr wurde der Anlass Tag der offenen Tür vom Eisenbahnklub Balsthal mit Extrazügen unterstützt.
Emmentalrundfahrt. Am 26. Juni 11 wurde mit grossem Erfolg eine Rundfahrt über Sumiswald, mit anschliessendem Mittagessen im Rampenpinteli in Balsthal durchgeführt. Dabei kamen die Lok Eb 2/4 «JS 35» und die Mallet Ed 2x2/2 Nr. 196 zum Einsatz.
Eb 2/4. Am 30. April 12 wurde die Lok für Extrafahrten in der Region Etzwilen eingesetzt.
Roter Pfeil. An 28 Einsatztagen legte das Fahrzeug ca. 5000 km — ohne eine einzige Panne oder Störung — zurück und war in fast allen Landesteilen der Schweiz unterwegs.
Triebwagen RBe540. Der Triebwagen wurde 24 mal an andere Unternehmen für Extrafahrten oder Wagenüberführungen vermietet, 2 mal davon mit den Salonwagen der OeBB. Am 12. März führte der RBe540 mit den 3 Salonwagen 150 Gäste auf einer Rundfahrt ab Olten via Bern — Spiez — Lötschberg — Brig — Montreux — Fribourg — Bern — Biel — nach Olten. Dampflokrevision. Die Dampflokgruppe Balsthal revidiert im Depot die Dampflok NOB 456. Die Lok wird im Auftrag des Vereins «Historische Seethalbahn» revidiert und anschliessend in Hochdorf eingesetzt.
Die Lokomotive De 6/6 Nr. 15301 wurde als Leihgabe dem Verein «Seetal-Krokodil 15301» übergeben. In Brugg wird zurzeit die Zugsicherung ETM eingebaut.

[Eb 2/4 «JS 35» auf der Extrafahrt über die Hemishoferbrücke bei Etzwilen.]
Eb 2/4 «JS 35» auf der Extrafahrt über die Hemishoferbrücke bei Etzwilen.Foto: Erik Schneider
[RBe540 mit 3 Salonwagen unterwegs am Thunersee.]
RBe540 mit 3 Salonwagen unterwegs am Thunersee.Foto: Thomas Stutz (www.eisenbahnfotos.ch)

Impressionen

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Foto: Heinz Kamber
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Foto: Heinz Kamber
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Foto: Heinz Kamber
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Foto: Heinz Kamber
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Foto: Thomas Stutz (www.eisenbahnfotos.ch)