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Geschäftsbericht 1997Diese Seite beinhaltet die für die Allgemeinheit interessantesten Artikel (oder so hoffe ich zumindest). Inhalt
VORWORTSehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär Geschätzte Freunde der Oensingen-Balsthal-BahnNachfolgend wird über ein sehr bewegtes, arbeitsreiches Jahr zu berichten sein. Es lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Eine ausserordentlich gute Leistung und konzeptionelle Neuorientierung der OeBB im Jahr 1997!Letztere beschäftigt uns nun schon die ganze Zeit der Neunzigerjahre. Dies lässt sich in den Vorworten der entsprechenden Jahresberichte nachlesen. Anfänglich wurde die Strategie der Nutzensteigerung verfolgt, dann die Streckenausweitung und heute - nachdem uns der Kanton letztgenannte nicht ermöglicht hat- die nachfolgend beschriebene Leistungsausweitung. Die primären Ziele der OeBB waren, sind und bleiben stets das Erbringen von Transportleistungen mit optimalem Nutzen für alle Kunden zu minimalsten Kosten, bzw. bei grösstmöglichem Kostendeckungsgrad. Die Gewährleistung von Sicherheit und Zuverlässigkeit sind dabei Selbstverständlichkeiten. Das gute Ergebnis 1997 widerspiegelt die ausserordentliche Leistung der gesamten Belegschaft im letzten Jahr. Die Tela beanspruchte uns entsprechend - noch brandbedingt - während dem ersten Halbjahr; im zweiten wurde eine Verwaltungsrestrukturierung wirksam. Diese Restrukturierung wurde durch den Weggang von Markus Rickenbacher und Roland Gruber ausgelöst. Wir danken an dieser Stelle beiden Herren für ihren grossen, unermüdlichen Einsatz im Dienste unserer Unternehmung. Sie haben durch ihre fachmännischen Leistungen unsere Bahn geprägt und nachhaltig Spuren hinterlassen. Insbesondere Markus Rickenbacher hat als kompetenter Bahn-Betriebsleiter noch tatkräftig und kreativ am später beschriebenen OeBB- Gesamtverkehrskonzept für die Region Thal mitgearbeitet. Vorerst aber noch folgendes: Kantonales OeV-Betriebskonzept ThalNeue gesetzliche Rahmenbedingungen von Bund und Kanton für den öffentlichen Verkehr (OeV) sowie die aktuelle Finanzlage der öffentlichen Hände führen landauf und landab zur Überprüfung bestehender Verkehrsinfrastrukturen. Der Schlussbericht einer vom Solothurner Regierungsrat im September 1997 eingesetzten Arbeitsgruppe befasst sich mit einem Bus- Betriebskonzept für die öffentliche Verkehrserschliessung des Thals. Er beinhaltet ein Konzept für den Pesonenverkehr, und vermerkt lediglich, dass auch für den Güterverkehr eine kostendeckende, ökologisch sinnvolle Lösung auf der Schiene anzustreben ist. Der Güterverkehr bleibt aber konzeptionell ausgeblendet. Auch werden die Auswirkungen des Bus- Betriebskonzeptes auf die Situation im Güterverkehr nicht untersucht. Das von der AG vorgeschlagene Bus-Betriebskonzept empfiehlt eine gänzliche Verlegung des Personenverkehrs auf die Strasse. Dabei werden die heute bestehenden Buslinien bis Oensingen weitergezogen. Da die Bahn für den Personenverkehr nicht mehr benutzt wird, entfällt der für einen Teil der Reisenden bestehende Umsteigezwang in Balsthal. Die im Bericht aufgeführten Modellrechnungen zeigen beträchtliche Minderkosten der Buslösung gegenüber dem bisherigen Verkehrskonzept mit Bus und Bahn. Der Kantonsrat soll nach erfolgter Kenntnisnahme durch den Regierungsrat im Sommer 1998 über den Schlussbericht beraten. Die dabei gutgeheissenen Stossrichtungen werden vermutlich auf die nächste Fahrplanperiode hin das Offertstellungskonzept festlegen und schliesslich in einer Neuordnung und Reduktion des Personenverkehrs ihren Niederschlag finden. Verkehrserschliessung - ein wirtschaftliches Schlüsselproblem für die Region ThalDie Region Thal ist nahe der grossen Verkehrsachsen am Jura-Südfuss und doch abseits der Entwicklungsschwerpunkte gelegen. Ist die Enge der Klus überwunden, weiten sich die Talkessel. Eine reizvolle Landschaft bietet ihren Bewohnern Lebens- und Erholungsraum. Trotz der Nähe zu frequenzstarken Wirtschaftsstandorten ist das Thal eine randständige Region, die im Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte in Bedrängnis geriet. Vom ehemals guten Angebot an Arbeitsplätzen sind in dieser Zeit rund 20% verlorengegangen. Die bedrängte Lage widerspiegelt sich auch im vergleichsweise schwachen Pro/Kopf-Einkommen; dieses liegt im Thal ebenfalls rund 20% unter dem kantonalen Durchschnitt. Es bedarf angesichts dieser Fakten keiner Begründung, dass die Qualität der Verkehrserschliessung den Thalern nicht gleichgültig sein kann. Sie bildet den volkswirtschaftlichen Schlüsselfaktor für den Erhalt und die Förderung der wirtschaftlichen Prosperität dieser Region. Das gilt sowohl für den Personenverkehr wie auch für den Güterverkehr. Zu beachten ist dabei, dass sich die Qualität der Verkehrserschliessung auf den öffentlichen wie auch den privaten Verkehr (PW+LKW) bezieht. Heute ist nicht nur der Bereich öffentlicher Personen- sondern auch Güterverkehr wirtschaftlich kritisch. Moderne Produktions- und Distributionsformen verlangen flexible, rasche und günstige Transportmöglichkeiten sowie kundenorientierte Anbieter. Für das Thal ist bekanntlich die Revitalisierung der Werkareale in der Klus ein regionalpolitisch wichtiges Anliegen. Diese ist vom Güterverkehrsangebot und den damit zusammenhängenden Dienstleistungen abhängig. Aus den genannten Gründen ist es kaum richtig, die gesamte Verkehrsproblematik der Region Thal auf den Personenverkehr zu reduzieren. Zu suchen ist eher nach einer Gesamtverkehrskonzeption, die den regional- und wirtschaftspolitischen Gegebenheiten des Thals Rechnung trägt. OeBB-Gesamtverkehrskonzept für die Region ThalDie OeBB ist nur in einigen Grundzügen mit dem vorgeschlagenen Kant. Betriebskonzept einverstanden. Wir bemängeln insbesondere die einseitige, nur auf den Personenverkehr ausgerichtete Optik. Um dem Thal ein optimales, ganzheitliches Verkehrskonzept zu bieten, haben die Verantwortlichen der OeBB ein neues Unternehmungsmodell entwickelt. Wir wollen Bahn und Bus als Träger des OeV im Thal zu einem eigenen, einzigen, koordinierten und optimierten Gesamtangebot zusammenfassen. Zentral ist auch dabei - wie im kant. Konzept - die Idee, den RPV-Busbetrieb bis Oensingen zu führen, in Spitzenzeiten aber durch die Bahn zu ergänzen. Dadurch können insbesondere alle Balsthaler - die Mehrheit der Wegpendler - auch sitzend nach Oensingen fahren und erreichen sicher ihre Schnellzugsanschlüsse. Zudem sind keine grossen Investitionen in Gelenkbusse, Haltestellen und Busbahnhöfe erforderlich. Die bestehenden wertvollen Strukturen können weiter synergiefördernd genutzt und der heutige Schienengüterverkehr dadurch kostengünstiger erhalten werden. Auch wird so die Strasse und das Städtchen Klus weniger belastet. All dies bieten wir Bund und Kanton mindestens zu den gleichen Bedingungen an wie die Post. Eine besondere Rolle spielt in unserem Konzept der Aufbau und Betrieb eines Logistik- Dienstleistungszentrums in der Klus. Hier soll der Güterumschlag Schiene - Strasse und umgekehrt im Servicebetrieb aufgebaut werden. Dieser Service soll durch weitere Leistungen in den Funktionsbereichen Güterlagerung, -assortierung und -distribution ergänzt werden. Neben den drei Geschäftsbereichen Personenverkehr, Güterverkehr und Logistikzentrum sollen auch die Bereiche Bahn-Nostalgie und -Gastronomie, Unterhalt und Reparatur von Rollmaterial, Liegenschaften und Autowaschanlge als Deckungsbeitragsbringer für das Kerngeschäft «öffentlicher Verkehr» weiter betrieben werden. Der Bereich Bahn-Nostalgie ist auch Werbeträger für die Region, für das Gastronomie-, Kongressund Seminarzentrum Balsthal sowie für den öffentlichen Bahnverkehr generell. Organisationskonzept
Unser Konzept bietet allen mehr!Sehr geehrte Aktionärschaft, dies ist die konzeptionelle Neuorientierung der OeBB, ein Umbau vom reinen Bahnbetrieb zu einem gemischten Bahn-/Bus-/Logistik-Unternehmen, ein Konzept von Thalern für das Thal. Der Verwaltungsrat will mit aller Energie und Überzeugungskraft die massgebenden kantonalen Instanzen und Entscheidungsträger sowie die bestehende und potentielle Kundschaft für unsere OeV-Lösung gewinnen. Helfen Sie uns bitte, unser Konzept zu verwirklichen. Tragen Sie es mit, machen Sie es bekannt und überzeugen Sie damit. Ihr Ruedi Freiermuth, DANKWir danken unseren Kunden im Güterverkehr und unseren Fahrgästen für die Benützung der Bahn. Den Behörden von Bund, Kanton und Gemeinden danken wir für die gute Zusammenarbeit. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für die wertvollen, zuverlässigen Arbeitsleistungen und für die gute Zusammenarbeit. Wir danken der Dampflokgruppe und der Rot-Pfeil-Gruppe für die ehrenamtliche Arbeit an den historischen Fahrzeugen. AUF EINEN BLICK
GESELLSCHAFTSORGANEGeneralversammlungDie ordentliche Generalversammlung der Aktionäre fand am 13. Juni 1997 im Hotel Kreuz in Balsthal statt. Es nahmen 23 Aktionäre teil. Sie vertraten 764 von insgesamt 850 Aktienstimmen. Die Aktionäre genehmigten den Geschäftsbericht, die Jahresrechnung und die Bilanz des Jabres 1996 und erteilten den Verwaltungsorganen Entlastung. Die Herren Verwaltungsräte Jakob Eggenschwiler, Rudolf Freiermuth, Franz Portmann, Friedrich Tanner und Kurt Zimmerli wurden für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt. Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat versammelte sich im Berichtsjahr zu fünf Sitzungen und drei Work-Shops. Betriebskommission Die Betriebskommission erledigte die Geschäfte 1997 an vier ordentlichen und einer ausserordentlichen Sitzung. REISEVERKEHR
Erstmals seit 4 Jahren konnte, sowohl bei der Anzahl Reisenden, wie auch beim Ertrag der Rückgang gestoppt werden. Es kann sogar eine leichte Zunahme verzeichnet werden. Leider wurde der Tarifverbund Solothurn noch immer nicht realisiert. Für die Schüler und Lehrlinge die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Solothurn fahren, hat nun der Kanton eine vorübergehende Lösung gefunden, indem der Unterschied zwischen dem normalen Abonnementspreis und dem Preis eines Verbundabonnements rückerstattet wird. Mit dem Roten Pfeil konnten einige Extrafahrten für Gesellschaften auf dem SBB-Netz ausgeführt werden. GÜTERVERKEHR
Durch die Produktionsverlagerung der TELA AG in die Klus, konnte bis Mitte Jahr von einer Zunahme im Güterverkehr profitiert werden. Mit dem Mehrverkehr in der Klus konnte der Rückgang durch den Konkurs der Bison Bausteine AG, aufgefangen werden. Mit 118 Güterwagen wurde im Bereich Holztransporte ein neuer Rekord erreicht. Das rollende Lager für die Tela wurde mit 20 gemieteten Wagen der Tela und acht eigenen OeBBWagen weitergeführt. Mit dem «rollenden Lager» können die Bedürfnisse der Tela optimal abgedeckt werden und für die OeBB bedeutet es eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle im Güterverkehr.
BETRIEBIm Berichtsjahr ereigneten sich wiederum keine Unfälle, die auf Verschulden unseres Personals zurückzuführen sind. Beim Bahnübergang «Landi» verliefen einige Kollisionen mit Autos glimpflich. Nur mit grossem Glück gab es keine Verletzten. Der Ubergang soll nun in der nächsten Zeit durch eine Schrankenanlage gesichert werden. FAHRZEUGE
Von der SBB konnten zwei Triebwagen BDe4/4 und ein Steuerwagen günstig gekauft werden. Die Triebwagen haben sich vorallem im Einsatz für die Güterzüge bewährt, und sind für die gleichzeitige Beförderung von Personen in Güterzügen das ideale Fahrzeug. Ende 1997 wurde die Von Roll-Diesellok, die schon längere Zeit für das Manöver in der Klus im OeBB Einsatz ist, käuflich erworben. An den übrigen Fahrzeugen wurden die notwendigen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Leider blieb auch die OeBB von den Sprayern nicht verschont. Einige Male wurden unsere Pendelfahrzeuge versprayt. Neben den hohen Kosten für die Reinigungsmittel ist die Säuberung der Fahrzeuge mit einem grossen Zeitaufwand verbunden. ANLAGEN UND EINRICHTUNGENZwischen Klus und Oensingen wurde die Fahrleitung saniert. Auf einer Länge von 720 Metern wurde der Fahrdraht und das Tragseil ersetzt. Die Arbeiten wurden in vier Nächten von 19.30- 05.00 Uhr ausgeführt. ZUKUNFTTrotz der ungewissen Zukunft der OensingenBalsthal-Bahn hat der Verwaltungsrat beschlossen, das 100-Jahr-Jubiläum der OeBB in einem würdigen Rahmen zu feiern. Der Festakt wird in die tournusgemäss 1999 stattfindenden Balsthaler Eisenbahntage integriert. Zum Jubiläum erscheint ein Buch 100 Jahre OeBB.NEBENGESCHÄFTE IM MARKTWIRTSCHAFTLICHEN BEREICHDer Ertrag in der Waschanlage ist leicht zurückgegangen. BESONDERHEITEN150 Jahre Schweizer Bahnen OeBB-Dampflok-Gruppe mit Dampflok Mallet, Baujahr 1893 Ed 2x 2/2 Nr. 196 im Grosseinsatz Präzision, saubere Arbeit und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit prägten die Einsätze der Dampflokgruppe im Jubiläumsjahr. Folgende «Dienstleistungen» wurden 1997 für die SBB getätigt:
Absoluter Höhepunkt für die Dampflokgruppe war dann der Grosseinsatz am Gotthard. Am 29. August 1997 Überführung der Mallet von Küssnacht am Rigi nach Erstfeld. Sämtliche Vorräte wurden sofort ergänzt. Eine kurze Nacht im Depot Erstfeld, dann konnten wir Dampf sammeln. 05.00 Uhr Arbeitsbeginn. Zwischen 10 und 11 Uhr ging's dann so richtig los. Wir hatten den Auftrag, mit der Mallet Schiebedienst für den Jubi-Extrazug zu leisten. An der Spitze die C 5/6 und die A 3/5, grossartig, einmalig, super war die Fahrt! In Göschenen angekommen, konnten die Dampfloks und ihre Besatzungen das wohlverdiente Mittagessen (Vorräte ergänzen) einnehmen. Für uns war anschliessend ein Extrazug von Göschenen nach Balsthal angesagt. Was für ein Tag! «Unsere Mallet» 196 freute sich, wie wenn sie sagen wollte, meine Stunden sind nun gekommen. Erstfeld-Göschenen-Balsthal, denen werde ich es zeigen. Und wie!! An jenem Samstag, 30. August 1997, sind wir nach 22.00 Uhr in Balsthal angekommen. Ohne Verspätungen, ohne jeglichen Zwischenfall. BRAVO! Nun steht unsere Mallet wieder im Lok-Totenhaus zu Luzern. Was soll sie dort?Für die Zukunft «gut Dampf» uns allen. Fritz Sartorius Präsident Dampflokgruppe
Interkantonales Kulturprojekt «Roter Pfeil und Seetal-Krokodil»Das Ziel und der Zweck dieses Projektes sind die Instandstellung und Betriebsbereithaltung von einzigartigen, schweizerischen Pionierlokomotiven, die zum Teil aus der Elektrifikationszeit der Schweizer Bahnen stammen: Es handelt sich dabei um einen Gepäckschnelltriebwagen des Types RFe4/4, um einen Roten Pfeil RBe2/4 und um die letzte noch existierende Seetal- Krokodil-Lokomotive De6/6 Nr. 15301. Die Fahrzeuge sind im Besitze der OeBB. Die Arbeitsleistungen für Restaurierung und Betriebsbereithaltung werden durch einen Verein organisiert, der inzwischen etwa 100 Mitglieder zählt. Die finanziellen Mittel für die Revision des RFe4/4 und der De6/6 stammen vorwiegend aus Lotteriegeldern der Kantone Solothurn, Aargau und Luzern sowie aus einem Beitrag der Pro Patria und von Vereinsmitgliederbeiträgen. Die Arbeitsgruppen bilden sich aus einer freiwilligen, ehrenamtlichen Crew (10-12 Mann) und von Stellensuchenden, die in einem Arbeitslosenprojekt unter Anleitung an den Fahrzeugen arbeiten. Rechtzeitig auf das 150-Jahr-Bahnjubiläum 1997 konnten die umfangreichen Revisions- und Restaurierungsarbeiten am Gepäckschnelltriebwagen abgeschlossen werden. Die Leistungen des Arbeitslosenprojektes betragen ca. 4000 Stunden, jene der ehrenamtlichen Arbeitsgruppe ca. 2000 Stunden. Das Bild zeigt die «neue» Gepäcklokomotive - so wie sie im Jahre 1939 in Winterthur gebaut wurde - auf ihrer ersten Fahrt am 17. Mai 1997 bei der Durchfahrt in Wildegg auf dem Weg zu einem Eisenbahnfest in Koblenz. Der «grosse Brocken» des gesamten Projektes bildet die Revision und Restaurierung der Seetal-Krokodil-Lokomotive. Zur Zeit werden die Achsen, die Fahrwerke, die Zug- und Stossvorrichtungen, sämtliche Bremseinrichtungen und alle Carosserieteile aufgearbeitet. Im Klartext heisst das: reinigen, entrosten, teilweise neu anfertigen und mittels Grund- und Deckfarbe wieder vor Rost schützen. Nach diesen Arbeiten erfolgt eine vollständige Neuverkabelung der Haupt- und Steuerstromkreise, sowie der Einbau der revidierten Fahrmotoren und der Hilfsaggregate. Die Arbeiten haben für alle Beteiligten soziokulturellen Charkater. Freude, Begeisterung und Zufriedenheit prägen die Mitwirkenden. Obwohl sie es noch nicht wagen, das Datum der Jungfernfahrt bekannt zu geben. Es ist für alle etwas Einmaliges, gemeinsam eine alte Lokomotive zu revidieren und wieder in Betrieb zu setzen. Der Verwaltungsrat dankt Ihnen dafür. Markus Rickenbacher
Eisenbahntage 1997Die Eisenbahntage fanden am 28. und 29. Juni 1997 in Balsthal statt. Leider hatten wir mit dem Wetter kein Glück. Die Eisenbahntage waren trotzdem gut besucht. Die BT (Bodensee-Toggenburg-Bahn) war mit einem modernen Pendelzug zu Gast. Infolge eines defekten Fahrzeuges, konnte die MThB (Mittel-Thurgaubahn) leider nicht mit ihrem neuesten Fahrzeug an unseren Eisenbahntagen teilnehmen. Als weitere Attraktion war die Ausstellung «Zugkraft Aargau» zu sehen.
Am Sonntagmorgen hat Herr Ständerat Dr. Niklaus Küchler aus Sarnen in einem sehr interessanten Vortrag über das Thema «Verkehrspolitik am Scheideweg» referiert. Dr. Niklaus Küchler ist Präsident des Informationsdienstes für den öffentlichen Verkehr, LITRA in Bern. Wir danken Herrn Dr. Küchler für seine engagierten Ausführungen. Ebenfalls danken wir den Organisatoren der Ausstellung «Zugkraft Aargau» und der Bodensee- Toggenburg-Bahn für das zur Verfügung gestellte Fahrzeug. Neben dem legendären Roten Pfeil war auch erstmals der revidierte und restaurierte Gepäckschnelltriebwagen RFe4/4 im Einsatz. Die Dampfextrazüge durften natürlich nicht fehlen und waren auch dieses Jahr, für Jung und Alt, ein Anziehungspunkt. Besten Dank an die Dampflokgruppe für ihren Einsatz am Eisenbahnfest und während des ganzen Jahres.
ERFOLGSRECHNUNG 1997Der durchschnittliche Personalaufwand ist um 2,40 Personen (davon 1 Lehrling 0,60) gesunken und bewirkt die Abnahme des Personalaufwandes. Der Sachaufwand hat aus folgenden Gründen zugenommen: Bei den Allg. Aufwendungen für Entschädigungen und Honorare einerseits für Mehraufwendungen wie Workshops, Sitzungen usw. Fr. 7000.- und andererseits für externe Kosten Verwaltung und Rechnungswesen Fr. 25 000.-. Ausserdem wurde eine Rückstellung von Fr. 40 000.- für Personalumschulungskosten vorgenommen. Beim Material und Fremdleistungenfür den Unterhalt sind die Fremdkosten für Unterhaltsarbeiten an den beiden Personentriebwagen von Fr. 34 000 sowie für den Einsatz der Fahrleitung auf dem Teilstück Oensingen-Maiacker von Fr. 38 000.- und ausserdem eine Rückstellung von Fr. 35 000 für notwendige Unterhaltsarbeiten an den Personentriebwagen enthalten. Der Reiseverkehrsertrag ist praktisch konstant geblieben. Der Ertrag aus dem Güterverkehr konnte in diesem Jahr erfreulicherweise gehalten, resp. noch leicht verbessert werden. Beim Nebenertrag ist die Zunahme einerseits auf die Zinserträge aus den Festgeldanlagen und andererseits auf zusätzliche Rangierleistungen zurückzuführen. |
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